
Tiere
Engadinerschafe
Unsere Engadinerschafe leben in einem grosszügigen Offenstall, wo sie jederzeit nach draussen können.
Die Engadinerschafe wurden leider trotz ihren Vorzügen von den Weissen Alpenschafen verdrängt. Ihre Bestände nahmen bedenklich ab, erholten sich aber dank dem Engagement von ProSpecieRara wieder.
Die unbehornten Engadinerschafe sind leicht zu erkennen: Sie tragen die typischen Hängeohren, eine ausgeprägte Ramsnase und sind vergleichsweise gross. Die Engadinerschafe sind unkompliziert in der Haltung, da sie sehr widerstandsfähig, auch gegen die Klauenseuche, sind. Das Fleisch ist vergleichsweise fettarm und feinfaserig, was es zu einer beliebten Delikatesse macht.
Appenzeller Barthühner
Das Appenzeller Barthuhn konnte nicht mehr mit der Legeleistung der Hybridzuchten mithalten und geriet deshalb in Vergessenheit. ProSpecieRara startete 1985 eine Erhaltungszucht. Bei uns leben die Appenzeller Barthühner in einem mobilen Stall und helfen uns, bei der Obstanlage die Schädlinge zu bekämpfen und gleichzeitig die Bäume zu düngen.
Ihr auffälligstes und namengebendes Merkmal ist der Bart, den beide Geschlechter tragen. Allen Farbschlägen ist die blaue bis dunkelgraue Beinfarbe gemeinsam. Der breit angesetzte Schwanz ist reich an schönen Sichelfedern. Stärker als bei manch anderer Hühnerrasse ist beim Appenzeller Barthuhn der Unterschied zwischen den Geschlechtern ausgeprägt, so macht der Hahn mit seinen kräftigen Farben und seinem prominenten sichelförmigen Schwanz der Bezeichnung des «stolzen Gockels» alle Ehre, während die unscheinbare Henne vor allem durch ihre deutliche Brustwölbung auffällt.
Schweizerhuhn
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Schweizerhuhn als typisches Zweinutzungshuhn gezüchtet und erlangte grosse Bedeutung in einer Schweiz, in der Selbstversorgung der Normalfall war. Da auch hier die Hybridhühner doppelt so viele Eier lieferten oder in viel kürzerer Zeit schlachtreif waren, wurde das Schweizerhuhn ersetzt.
Die Schweizerhühner leben bei uns im dem Stall und haben Wechselweiden, wo sie immer genug Futter finden.
Sie sind weiss mit einem dunkelroten, geperlten Rosenkamm, der nach hinten dornartig ausläuft. Dazu kommt ihr gedrungener, schwerer Körperbau mit dem geraden Rücken.
Die Erscheinung passt gut zum Wesen dieser ruhigen und zutraulichen Hühner. Die Tiere fliegen weder gut noch besonders gerne. Schweizerhühner sind langlebige und robuste Tiere, die auch frostige Nächte gut überstehen.
Als Zweinutzungshühner lassen sich die Hähne mästen, und die Hennen sind als recht gute Legerinnen, die pro Jahr 170 bis 200 Eier legen, bekannt.
Pommernenten
Die Bestände der Pommernente sind sehr klein.
Die Pommernente gilt als ausgezeichnete und zuverlässige Brüterin, und ihre Küken als äusserst robust. Sie wachsen schnell heran und befiedern sich rasch, nach nur 4-5 Monaten sind sie ausgewachsen. Pommernenten werden für ihr zartes Fleisch hochgeschätzt. Kenner schwärmen aber auch von den wohlschmeckenden Eiern, die ca. 70 Gramm auf die Waage bringen. Die raren Schnatterer haben aber noch einen ganz besonderen Vorzug: Sie halten ganze Gartenanlagen frei, von Schnecken, denn sie sind unermüdlich im Aufstöbern der Kriechtiere, was sie bei uns auch machen und wir somit keine Schnecken Körner streuen müssen. Die Haltung der Pommernente ist unkompliziert, ist sie doch an raues Klima gewöhnt. Auf jeden Fall jedoch benötigt sie ausreichend Platz und Zugang zu einer sauberen Schwimmmöglichkeit.
Fehkaninchen
Fehkaninchen gibt es ausschliesslich im blauen Farbschlag, der reinerbig vererbt wird.
Vor mehr als 100 Jahren versuchte man das Fell des sibirischen Eichhörnchens auf Kaninchen nachzuzüchten und so einfacher verfügbar zu machen. Dabei entstanden zahlreiche graue Kaninchenrassen. Anders als im Ausland konzentrierten sich die Züchter*innen in der Schweiz von Anfang an auf eine perfekte Perlung des Fells sowie auf nicht zu schwere Tiere. So entstand aus den ersten Zuchtpaarungen, die von 1918 überliefert sind, aus wildfarbigen und blauen Kaninchen ein eigenständiges Fehkaninchen in der Schweiz. Sein Name ist auf die alte Bezeichnung «Feh» für das graue Winterfell nordischer Eichhörnchen zurückzuführen. Bereits 1921 schlossen sich Schweizer Fehkaninchen-Züchter*innen zu einem Rasseclub zusammen, so dass die Rasse auf eine lange Vereinsgeschichte zurückblicken kann.